Gemeinsame Begehung mit Landrat Bernd Obst

Am 24. Mai war fiel los rund um unsere bestehende Biogas-Anlage. Beim gemeinsamen Ortstermin mit Landrat Bernd Obst sowie Vertretern der Marktgemeinde, dem Bauernverband und den Baubehörden wurde das Projekt genau unter die Lupe sowie vor die Linse genommen. Denn auch der Bayerische Rundfunk war mit einem Kamerateam vor Ort. Aber der Reihe nach…

Der aktuelle Projektstand

Im November letzten Jahres konnten wir endlich aufatmen: das mehr als 2 Jahre lange, zähe ringen mit der N-ERGIE hatte ein Ende gefunden. Es wurde ein Einspeisepunkt genehmigt – es handelt sich um Mast 1, gleich gegenüber des alten Dataform Geländes. Der Standpunkt ist aus unserer Sicht ideal, da hier bereits ein kleines Gewerbegebiet vorliegt und es sich in unmittelbarer Nähe zu unserem Hof befindet. Hier wird die überschüssige Energie in das bestehenden Stromnetz übergeben – das maßgeblich zur Wirtschaftlichkeit des Projektes beiträgt. Denn die gesetzliche Vergütungsdauer von 20 Jahren der EEG lässt eine gute Planbarkeit zu, sodass unser Projekt auch in Generationen weitergeführt werden kann.

Noch im vergangenen Jahr wurde mit dem Standort geplant und der Antrag zum privilegierten Bauen beim Landratsamt eingereicht. Den Weg mittels „normalem“ Bauantrag schlossen wir aufgrund der ca. 2 Jahre andauernden Bearbeitungszeit direkt aus. Die Bearbeitungszeit ist aufgrund der gesetzlichen Vorgaben, zahlreicher Gutachten und Prüfungen sehr langwierig. Somit wäre das Projekt für viele Anschlussnehmer keine Option mehr – denn die Energiewende muss jetzt passieren und nicht erst 2026 oder noch später.

Doch unser Antrag wurde von der zuständigen Stelle leider abgelehnt.

Da uns die Gründe jedoch nicht nachvollziehbar erschienen und wir schon viel Zeit, Geld und Motivation in unser Projekt gesteckt haben, war Aufgeben keine Option. Wir haben uns daher direkt an die nächsthöhere Stelle gewendet und eine erneute Prüfung veranlasst. Parallel wurde der Bayerische Rundfunk auf das Thema uns dessen Brisanz aufmerksam. Nach zahlreichen Abstimmungen, rechtlichen Prüfungen, Video-Konferenzen und behördenübergreifendem Austausch mündete alles im Termin am 24. Mai.

Der Vor-Ort-Termin

Bereits um 8.00 Uhr war der BR mit einem Kamera-Team vor Ort. Denn auch der Bayerische Rundfunk kann die Ablehnung nicht nachvollziehen und wollte sich das Projekt genauer ansehen sowie mit allen Beteiligenden sprechen. Denn alle wollen die Energiewende – jetzt gibt es Projekte vor Ort und diese Scheitern an den rechtlichen Rahmenbedingungen. Ein Unding.

Nach einigen Interviews sowie Sichtung der aktuellen Pläne wurde es gegen 10.00 Uhr immer voller auf dem Kuhweidhof. Neben Landrat Bernd Obst waren auch der Bauernverband, Mitglieder des Marktgemeinderates, des Bauamts, des Bauausschusses, der Projektplaner sowie weitere Behördenvertreter vor Ort. Bürgermeister Rainer Gegner war bereits einen Tag vorher auf dem Hof und hat uns deutlich die Unterstützung der Gemeinde zugesichert.

In den sehr konstruktiven Gesprächen haben wir dann versucht, mit allen Beteiligten eine gangbare und vor allem schnelle Lösung zu finden. Wichtig waren uns hierbei zwei Dinge: Planbarkeit für uns sowie, was noch wichtiger ist, Planbarkeit für die Anschlussnehmer. Hierzu haben uns alle Seiten Ihre Unterstützung zugesagt. Das Projekt findet generell großen Anklang und auch Landrat Obst ist froh, in seinem Landkreis so aktive Landwirte zu haben.

Ausblick

Zum jetzigen Zeitpunkt können wir noch nichts konkretes zu den Gesprächen sagen. Nur so viel: es geht mit großen Schritten voran.

Wenn sich alle an die gemachten Zusagen halten, steht unserem Projekt (eigentlich) nichts mehr im Wege. Die Planungen sollen noch in diesem Jahr abgeschlossen und bestenfalls direkt genehmigt werden. Allen Beteiligten war ein konstruktiver Austausch sowie die Umsetzung des Projektes wichtig. Das hat uns nochmal bestärkt und neuen Mut gemacht.

Am 27. Mai wird den Beitrag zudem beim Bayerischen Rundfunk im Fernsehen ausgestrahlt. Ein Teil der Interviews wird zudem bei Bayern 1 sowie Bayern 2 gesendet. Sobald die Sendung in der Mediathek verfügbar ist verlinken wir Sie an dieser Stelle.

Konkret bedeutet das für alle Anschlussnehmer:
Für die kommende Heizperiode im Winter 2024/2025 wird es noch kein Nahwärmenetz geben. Für den darauffolgenden Winter sind wir aber sehr optimistisch, dass unser Nahwärmenetz bereits voll funktionsfähig ist.

Wir hoffen, wir konnten einen kleinen Einblick in den aktuellen Stand zu unserem Projekt geben. Es war und ist uns wichtig, so transparent wie möglich zu kommunizieren. Sofern das natürlich die Vereinbarungen auch zulassen. Bei Fragen stehen wir weiterhin jederzeit zur Verfügung. Wir freuen uns, wenn es bald losgeht und wir bald alle von einer regionalen Wärmeversorgung profitieren.

Danke auch nochmal für eure Geduld – wenn es nach uns ginge, wären wir schon fertig! :)